Internationale Tierschutzbildung
„Tierschutz macht Schule“ ist nicht nur auf nationaler Ebene aktiv, sondern kooperiert auch mit zahlreichen internationalen Organisationen, um Tierschutzbildung weltweit zu fördern.
Der Verein ist Mitglied einer ExpertInnen-Gruppe für Tierschutzbildung, welche die Generaldirektion Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (DG SANTE) der Europäischen Kommission bei ihren diesbezüglichen Initiativen berät.
In Kooperation mit der Erna-Graff-Stiftung für Tierschutz (Deutschland) strebt der Verein die Etablierung eines Europäischen Netzwerks für Tierschutzbildung an.
Verschiedenste Länder bestellen bei „Tierschutz macht Schule“ Materialien und ziehen den Verein als Berater und Experte in punkto Tierschutzbildung heran. In Folge werden einige Beispiele für internationale Zusammenarbeit seit Vereinsgründung im Jahr 2006 angeführt.
„Tierschutz macht Schule“ als Vorreiter in der europäischen Tierschutzbildung
In Wien fand am 7. und 8. Mai 2006 der internationale Workshop „Tierschutz macht Schule – Schule macht Tierschutz!“ - veranstaltet vom Verein „Tierschutz macht Schule“ und dem Tiergarten Schönbrunn - statt.
In einem offiziellen Schreiben vom 6. August 2009 wird klar zum Ausdruck gebracht, dass eine Kooperation zwischen dem Gesundheitsministerium und der DG SANCO zum Zweck einer Bewusstseinsstärkung der Bevölkerung für Themen des Tierschutzes als wichtig empfunden wird. In diesem Schreiben wird auch explizit auf den Erfolg des österreichischen Tierschutzbildungs-Projektes „Tierschutz macht Schule“ verwiesen. Im Bericht der Kommission wird u.a. vorgeschlagen, ein Netzwerk aus Tierschutzreferenzzentren in Europa aufzubauen und den Wissenstransfer Tierschutz voranzutreiben. Ziel ist, dass Österreich mit „Tierschutz macht Schule“ als Vorreiter in der europäischen Tierschutzbildung nicht nur Teil dieses Netzwerkes wird, sondern es mit aufbaut und zu einem Kompetenzzentrum „Tierschutzbildung“ wird. Diesbezüglich hat „Tierschutz macht Schule“ ein Konzept für die DG SANCO mit dem Titel „ANIMALEUS“ verfasst bzw. präsentiert.
Erste Schritte in Richtung eines europäischen Netzwerks für Tierschutzbildung
Im Jahr 2010 konnte gemeinsam mit dem Bundesministerium für Gesundheit, der „Animal Welfare Unit“ der Generaldirektion Gesundheit und Verbraucher (Europäische Kommission) und der „Erna-Graff-Stiftung für Tierschutz“ (Berlin) ein weiterer wichtiger Schritt gesetzt werden: Am 10. und 11. Mai lud „Tierschutz macht Schule“ FachexpertInnen aus ganz Europa nach Wien zu einem restricted Workshop ein. Der Titel der zweitägigen Veranstaltung lautete: “European Animal Welfare Education” - Quality Standards in European Animal Welfare Education. Neben der Erarbeitung von europäischen Qualitätskriterien in der Tierschutzbildung war es Ziel dieser Konferenz erste Schritte in Richtung eines europäischen Netzwerks für Tierschutzbildung zu setzen.
Am 1. und 2. Oktober 2010 fand in Brüssel eine internationale Konferenz zum Thema Tierschutzbildung statt. Es war die erste Veranstaltung dieser Art auf EU-Ebene. „Tierschutz macht Schule“ war im Lenkungsausschuss der Konferenz vertreten und hielt einen Vortrag über den Verein, die Praxis in der Tierschutzbildung und die Notwendigkeit in diesem Bereich ein europäisches Netzwerk aufzubauen. Die TeilnehmerInnen der Konferenz waren am Konzept und an den Materialien von „Tierschutz macht Schule“ sehr interessiert. Viele erkundigten sich später am Ausstellungsstand des Vereins, wie sie ähnliche Programme in ihren Ländern einrichten können oder wollten mit „Tierschutz macht Schule“ zusammenarbeiten. Mit rund 400 TeilnehmerInnen setzte die Konferenz ein deutliches Zeichen für Tierschutzbildung und den Bedarf nach internationaler Zusammenarbeit!
2012: Neue Tierschutzstrategie der EU
2012 wurde die neue Tierschutzstrategie der Europäischen Kommission 2012-2015 präsentiert. Erfreulicherweise ist in der Tierschutzstrategie eine Studie zur Erfassung der Tierschutz-Bildungs-Aktivitäten in Europa vorgesehen.
Am 15. Oktober 2012 wurde „Tierschutz macht Schule“ von der Animal Welfare Unit der Europäischen Kommission für einen Vortrag und als Podiumssprecherin im Rahmen eines eintägigen Workshops für LehrerInnen aus ganz Europa eingeladen. Es wurden Qualität und Einsatzmöglichkeiten der Tierschutz-Unterrichtsmaterialien von der DG SANCO gemeinsam diskutiert.
2012 führte der Verein erstmalig auch ein Projekt mit internationalen Schulen durch. Kinder aus fünf europäischen Ländern (Italien, Schweden, Slowenien, Spanien und Österreich) schrieben und zeichneten, was sie sich für das Wohl der Tiere wünschen. Das Ergebnis war ein buntes Poster - als Lichtblick und Vision der künftigen Tierschutz-Bildung. Das Projekt und das Poster wurden am Welttierschutztag 2013 der Öffentlichkeit präsentiert.
Im Jahr 2014 wurde „Tierschutz macht Schule“ von der Eurogroup for Animals zu einer großen Konferenz im Zuge der Neuwahl des Europäischen Parlaments eingeladen. Eine Vereinsvertreterin referierte bei der Veranstaltung über die Besonderheiten der Tierschutz-Bildung in Österreich, über wichtige Stakeholder im schulpolitischen Umfeld und über neue Entwicklungen bei Schul-Bildungsangeboten im Bereich Tierschutz.
„Tierschutz macht Schule“ als Best Practice Example
Am 29. und 30. April 2015 veranstaltete das dänische Landwirtschaftsministerium eine Konferenz mit dem Titel „Improving pig welfare - what are the ways forward?“. „Tierschutz macht Schule“ nahm dazu als Best Practice Example teil. Als wichtiges Instrument für die Umsetzung von Tierschutz-Anliegen wird auch die Bildung zum Thema Tierschutz in der Bevölkerung bzw. besonders bei Kindern und Jugendlichen wahrgenommen. Diese sind schließlich die zukünftigen KonsumentInnen und TierhalterInnen.
Im Jahr 2015 und 2016 leistet der Verein auf internationaler Ebene wiederholt Beratungstätigkeit für andere internationale Organisationen.
2016 - zum 10-jährigen Vereinsbestehen - wurde eine internationale Tagung zum Thema „Tierschutz macht Schule: Rückblick, aktueller Stand und Zukunftsperspektiven“ abgehalten. TeilnehmerInnen aus allen deutschsprachigen Ländern waren vertreten und internationale Projekte wurden in Vorträgen präsentiert.
2017 war der Verein bei der „7th International Conference on the Assessment of Animal Welfare at Farm and Group Level“ vertreten.
Let’s talk about animal protection and welfare!
Die 2017 erstellte Studie mit dem Titel „Erfolgsfaktoren des Tierschutzbildungsvereins Tierschutz macht Schule“ wurde 2018 auf Englisch
übersetzt, um sie auch international präsentieren zu können. Zudem wurde 2018 für den Englischunterricht und die internationale Verwendung die Broschüre „Animal-pro“ entwickelt.
International erfolgte die Vorstellung von „Tierschutz macht Schule“ bei der „Towards Higher Welfare Cage-Free Egg Production in the EU“ im Dezember 2018
in Brüssel.
Am 27. September 2019 fand im Festsaal der Vetmeduni Wien die Tagung „Tierschutzbildung macht Schule: Tierschutzwissen für Kinder und Erwachsene“ statt. Über 160 Personen aus dem mitteleuropäischen Raum folgten der Einladung und haben sich über aktuellste Entwicklungen und Praxisbeispiele aus dem Bereich Tierschutzbildung informiert und die Möglichkeit zum Erfahrungsaustausch mit ausgewählten ExpertInnen genützt.
Die Eröffnung der Tagung erfolgte durch Bundesministerin Mag.a Dr.in Brigitte Zarfl (BMASGK), Univ.-Prof. Jean-Loup Rault, PhD (Leiter des Instituts
für Tierschutzwissenschaften und Tierhaltung der Vetmeduni Wien) und Prof.in Dr.in Dagmar Schratter (Präsidentin des Vereins „Tierschutz macht Schule“). Durch das Programm führten Dr.in Cornelia Rouha-Mülleder (Beiratsvorsitzende des Vereins „Tierschutz macht Schule“) und Lea Mirwald, MSc (Geschäftsführerin des Vereins „Tierschutz macht Schule“).
Im Tagungsband finden Sie alle Vorträge kompakt zusammengefasst.
Der Verein „Tierschutz macht Schule“ setzt sich seit vielen Jahren erfolgreich für fachlich fundierte und zielgruppenorientierte Tierschutzbildung ein. Neben seinen Erfolgen in Österreich, ist er auch in der EU ein gefragter Ansprechpartner in Fragen Tierschutzbildung. Die angeführten Beispiele der letzten Jahre spiegeln das internationale Interesse und Engagement des Vereins wider.
ERASMUS+
2021 hat der Verein erfreulicherweise die Zusage für das Erasmus+ Projekt „Nahrungsmittelsicherheit - von Stall und Feld auf den Teller“ (Projektnummer 2021-1-AT01-KA210-VET-000034561) im Bereich Berufsbildung erhalten. Gemeinsam mit der Tierpflegeschule an der Veterinärmedizinischen Universität Wien und der LBS Emma Hellenstainer aus Brixen erstellt „Tierschutz macht Schule“ einen Schulfilm mit ergänzenden digitalen Arbeitsunterlagen und entsprechenden Stundenbildern. Die Materialien stehen hier online zur Verfügung.
Im April 2022 fand ein Live-Meeting in Brixen statt. Mit dabei waren Lehrpersonen, Auszubildende und das Projektteam aus Wien und Brixen. Ziel des Treffens war es, bestmöglich die Themen und Inhalte für den geplanten Schulfilm zu definieren, diskutieren und in ein Drehbuch zu gießen. Professionelle Begleitung kam dabei von der Drehbuchautorin Irene Reiserer. Sie führte in das Thema Filmsprache ein. Danach wurden Arbeitsgruppen mit den Schwerpunkten Drehort, Visualisierung sowie Darsteller*innen gebildet, in denen Grundlagen erarbeitet wurden, auf Basis derer Irene Reiserer das Drehbuch entwerfen und schreiben konnte. Neben diesem Arbeitsprozess gab es spannende Exkursionen zu zwei unterschiedlichen Biobetrieben und ein Kamingespräch mit dem Moraltheologen Martin P. Lintner und dem Metzgermeister Alexander Holzner. Der Abend stand ganz im Zeichen von Tierethik, Tierhaltung, Fleisch- und Pflanzenproduktion und deren Verarbeitung. Das Treffen war insgesamt eine gute Mischung aus sich kennen lernen, Workshop, Exkursionen, Diskussion sowie gemeinsam arbeiten und networking.
Im April 2023 fand ein weiteres Live-Meeting – diesmal in Wien - statt. Mit dabei waren Lehrpersonen, Auszubildende und das Projektteam aus Wien und Brixen. Ziel des Treffens war es, den Schulfilm und die Arbeitsunterlagen zu finalisieren. Dazu wurde anhand der Evaluierungsergebnisse gearbeitet. Neben diesem Arbeitsprozess gab es in Wien eine Stadtführung, zwei spannende Exkursionen zu unterschiedlichen Wiener Betrieben (Biohof Maurer, bei dem auch Filmdreharbeiten stattfanden sowie das Aquaponik-Konzept von Blün) und einen Heurigenbesuch.
Die gemeinsame Zeit wurde bestens für das Projekt genutzt, um die gemeinsame Arbeit zu reflektieren und zu intensivieren.
Von der Europäischen Union finanziert. Die geäußerten Ansichten und Meinungen entsprechen jedoch ausschließlich denen des Autors bzw. der Autoren und spiegeln nicht zwingend die der Europäischen Union oder der Europäischen Exekutivagentur für Bildung und Kultur (EACEA) wider. Weder die Europäische Union noch die EACEA können dafür verantwortlich gemacht werden.