Steckbrief Würfelnatter

die „Im-Wasser-Jagende“

Lateinischer Name: Natrix tessallata


Aussehen

Besonders auffällig sind die Augen mit runden Pupillen. Sie sind nach oben gerichtet, sodass die Schlange damit aus dem Wasser schauen kann, wenn sie schwimmt. So schützt sie sich vor Feinden. Ihre Färbung reicht von graugrün über gelblich-oliv bis graubraun. Das dunkle, würfelartige Fleckenmuster am Rücken ist etwas versetzt. Bei manchen Würfelnattern fehlt diese Zeichnung. Am Bauch ist meist ein würfelförmiges Muster zu sehen. Sie werden 70 bis 120 cm lang, wobei die Weibchen etwas größer und stärker sind.
 


Lebenserwartung

Sie können bis zu 20 Jahre alt werden.
 

Lebensraum

Ähnlich wie die Ringelnatter kann die Würfelnatter sehr gut schwimmen. Das ermöglichen u.a. die gekielten Schuppen auf der Bauchseite. Sie ist aber noch viel enger mit dem Wasser verbunden. Sie ist in Flüssen und in langsam fließenden Altarmen und an deren Ufern zu finden. Zum Fische fangen benötigt sie nahe beim Ufer flaches Wasser, wo die Sonneneinstrahlung bis zum Boden geht und es viele Fische gibt. Damit sie sich zwischendurch immer wieder aufwärmen kann, benötigt sie einen sonnigen, ruhigen Uferbereich.


Vorkommen in Österreich

Wien, Steiermark, Oberösterreich, Niederösterreich, Kärnten, Burgenland. Sie ist sehr selten. Die Würfelnatter ist eine ungiftige Schlange.


Fortpflanzung

Paarung im Mai und Juni. Das Weibchen sucht für ihre Eier an Land in der Nähe des Gewässers einen geeigneten Platz. Sie legt 5 bis 25 weichschalige Eier unter morsches Holz, angeschwemmtes, trockenes Treibgut oder unter trockenen Flusssand. Oft haben Flüsse keine natürlichen Uferbereiche mehr. Dann kann es sein, dass Würfelnattern auf Sägemehlhaufen oder Pferdemisthaufen ausweichen und die Eier dort hineinlegen. Nach circa zwei Monaten schlüpfen die Jungen. Würfelnattern sind mit drei bis vier Jahren geschlechtsreif.


Nahrung

Würfelnattern jagen nur im Wasser. Zu den Beutetieren gehören meist kleine bis mittelgroße Fische, seltener Amphibien. Sie legt sich auf die „Lauerjagd“: Sie wartet am Grund des Gewässers. Sie fängt einen vorbeikommenden Fisch durch schnelles Zustoßen. Die Beute wird nur im Wasser gejagt. Entweder lauert die Würfelnatter im Wasser auf Fische oder sie sucht nach ihnen zwischen Steinen und Totholz am Grund des Gewässers.


Winterquartier

Ab Oktober ziehen sich die Würfelnattern an Land in ein frostfreies Versteck zurück, das nicht überschwemmt wird, z.B. in Geröll- oder Felsspalten. Oft überwintern mehrere Würfelnattern gemeinsam.
 

Sie ist ein Beutetier von …

…Ratte, Bisamratte, Reiher, Hecht und Wels.


Gefahr für die Würfelnatter

Wenn es zu wenige Fische im Gewässer gibt und in Gewässernähe keine Überwinterungsmöglichkeiten sind, z.B., weil das Ufer verbaut ist. Ein Uferbereich, in dem sie sich nicht in Ruhe sonnen kann z.B., weil es viele Störungen gibt wie einen stark befahrenen Radweg.
 

Hilfe und Schutz

Wie alle europäischen Schlangenarten ist sie streng geschützt! Das bedeutet: Sie darf nicht gefangen oder getötet werden.


Tipp

Weitere Informationen und Fotos zu heimischen Schlangen und anderen Reptilien sowie Amphibien: www.herpetofauna.at
 

Herausgeber: Verein „Tierschutz macht Schule“, www.tierschutzmachtschule.at; Wissenstransfer, kreative Umsetzung und Texte: Mag.a Daniela Lipka; Redaktion: Mag.a Daniela Lipka, Lea Mirwald, MSc; Fachexpertise: Mag.a Silke Schweiger (Naturhistorisches Museum Wien); Der Herausgeber bedankt sich herzlich beim Beirat für die fachliche Durchsicht. Vielen herzlichen Dank auch an Christoph Riegler von Herpetofauna für die Bereitstellung der Fotos.

September 2021. Eine Haftung für Personen-, Tier-, Sach- und Vermögensschäden in Zusammenhang mit den Inhalten wird ausgeschlossen. © Verein „Tierschutz macht Schule“.